Das Cailler-Schokoladenspiel in Lebensgrösse
Ein Pionier auf den grünen Wiese
4 Station: Rue du Moléson
Erzählerin:
Jetzt steht ihr an einem ganz besonderen Ort. Es ist die Siedlung der Arbeiterhäuser, die Alexandre Cailler Anfang 1900 bauen liess, damit hier die Familien wohnen konnten, die von weit herkamen, um in der Fabrik zu arbeiten.
Stellt euch vor – damals ist die Nachfrage nach Schokolade so gross, dass das Personal gar nicht hinterherkommt mit der Produktion. Oft arbeiten sie bis zehn Uhr abends, doch das reicht immer noch nicht. Da erinnert sich Alexandre Cailler an seine Lehrjahre in Turin, in Italien; dort will er ab sofort die dringend benötigten Arbeitskräfte anwerben. Und die Menschen müssen ja irgendwo wohnen!
Alexandre Cailler:
Sehen Sie diese Häuser, Herr Bundesrat? Zwanzig sind es auf dieser Strassenseite, alle gleich gebaut.
Etwa zur gleichen Zeit haben wir auch das Frauenwohnheim im Dorf gebaut, das von den Nonnen geleitet wird, für die Mädchen, die in der Fabrik arbeiten.
Und es ist mir wichtig, dass diese Menschen gute soziale Bedingungen haben: kostenlose medizinische Versorgung, Zulagen und Unterstützungskasse im Krankheits- oder Todesfall.
Ich unterstütze die Gemeinde auch, indem ich den zusätzlichen Prior finanziere, um eine notwendige Präsenz für die Gläubigen zu gewährleisten.
Ich werde nie vergessen, wie hart wir damals alle gearbeitet haben. Ach ja, da werden Erinnerungen wach ... Abends gegen acht war immer Pause – die Arbeiterinnen tranken Tee und die Arbeiter Bier, und für alle gab es Brot und Käse. In dieser Pause habe ich mich immer gern zu ihnen gesellt. Wir haben uns unterhalten, und manchmal habe ich ihnen von meiner Reise in die Vereinigten Staaten erzählt, die äusserst ereignisreich war, das können Sie mir glauben! Und danach gingen wir alle nochmal zwei Stunden an die Arbeit.
